Die Wahrheit übers Lektorat

Wie wichtig ist das Lektorat?

Es war einmal ein Schriftsteller, der sich auf den Launch seines neuen Buches riesig freute. Er hatte fast ein Jahr daran gearbeitet – jetzt endlich war der Tag der Veröffentlichung gekommen.

Doch als die Leser das Buch in ihren Händen hielten, merkten sie schnell, dass es schlecht lektoriert war. Es gab Brüche in der Erzählung, irgendwie fehlte der rote Faden. Und dann waren da auch noch die Tippfehler. 

Du kannst dir die Enttäuschung des Autors vorstellen, als er die negativen Rezensionen las, die natürlich den Verkauf des Buches bremsten. Er war enttäuscht … und schämte sich.

Was lernen wir aus dieser (frei erfundenen und doch alltäglichen) Geschichte? Wir erkennen, wie wichtig es ist, dass unsere Bücher lektoriert und korrigiert werden.  

 

In diesem Blogartikel stelle ich die unterschiedlichen Formen des Lektorats genauer vor. Damit du siehst, worauf du als Selfpublisher achten kannst bzw. welche Steps dein Buch vor der Veröffentlichung durchlaufen sollte. So findest du heraus was du konkret brauchst, damit dein Buch ein wirkliches Leseerlebnis wird!

1. Inhaltliches Lektorat  

Diese Art des Lektorats ist in der Regel der erste Schritt im Überarbeitungsprozess. Der Schwerpunkt liegt auf der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung deines Manuskripts. Hierbei wird die Logik und Struktur des Textes überprüft und gegebenenfalls verbessert, damit es keine Widersprüche in den Handlung und Abläufen gibt. Tempo, Schauplatz, Aufbau, Charakter, Wiederholungen, Konsistenz und Rhetorik sind die wesentlichen Elemente dieser Form des Lektorats.

Nach der Bearbeitung durch eine:n Lektor:in bekommst du idealerweise eine fundierte Kritik oder gar einen Bericht, der einen Fahrplan enthält für alles, was in deinem Manuskript gut funktioniert, genauso wie für jene Bereiche, die erweitert, gekürzt oder vollständig überarbeitet werden sollten.

Dieses Lektorat kann dir dabei helfen, das Thema exakter herauszuarbeiten, die Argumentation zu stärken, die Gliederung zu schärfen und (Zwischen-)Überschriften zu verbessern.

2. Stilistisches Lektorat

Beim stilistischen Lektorat geht es darum, den Stil deines Textes zu beurteilen. In dieser Phase des Lektorats geht der Lektor dein Manuskript Zeile für Zeile durch, um den Schreibstil zu verbessern und zu harmonisieren, damit eine klare und präzise Sprache gewährleistet ist.

Jetzt ist es an der Zeit, über Wortwahl, Satzstruktur, Tonfall, Ausdrucksweise, Einseitigkeit, Klarheit und Absicht nachzudenken. Ein Lektor bzw. eine Lektorin wird nicht nur die Stärke jedes einzelnen Satzes prüfen, sondern auch die Beziehung zwischen Sätzen und Absätzen berücksichtigen und Vorschläge zur Verfeinerung deines Sachbuchs oder Romans machen.

3.    Korrektorat

Nachdem alle inhaltlichen und stilistischen Probleme in deinem Manuskript gelöst sind, braucht es ein professionelles Korrektorat. Dabei werden Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Wiederholungen, Satzbau, Diktion, Klarheit des Satzes, Zeitformen, Zitierregeln usw. überprüft und korrigiert.

Wir alle kennen die Situation, dass wir bei den eigenen Texten, die wir gut kennen, oder jenen, die wir mehrfach gelesen haben, „betriebsblind“ werden und Fehler übersehen.

Deshalb wird das Korrekturlesen in der Regel von einem anderen Dienstleister durchgeführt als von jenem Lektor, der das inhaltliche und stilistische Lektorat gemacht hat. Der oder die Korrekturleser:in ist sozusagen die letzte professionelle Instanz, die dein Manuskript vor der Veröffentlichung in die Hand nimmt, und er oder sie muss es unbeeinflusst, mit einem frischen Blick lesen, um alle Fehler zu finden und richtigzustellen.

4.    Weitere Formen des Lektorats (bei Bedarf)

Fachlektorat

Schreibst du ein klassisches Fachbuch wie zB. ein Lehrbuch, ein Gesetzesbuch oder sonst ein Nachschlagewerk, solltest du den Inhalt von Fachexperten prüfen lassen, um sicherzustellen, dass sie korrekt und präzise sind.

 

Indexierung

Unter Indexierung versteht man den Prozess, bei dem Schlagwörter und Überschriften erstellt werden, um das Durchsuchen und Navigieren eines Textes zu erleichtern. Dieser Prozess ermöglicht es den Lesern, schnell bestimmte Themen innerhalb eines Textes zu finden.

Während des Indexierungsprozesses wird der Text gründlich gelesen und die wichtigsten Themen, Konzepte und Personen identifiziert. Diese werden dann in Schlagworte umgewandelt, die in einem Index am Ende des Buches aufgelistet werden. Der Index beinhaltet auch die Seitenzahlen der Schlagworte im Text, damit die Leser die Informationen, die sie suchen,  schnell finden.

 

Übersetzungslektorat

Die Übersetzung eines Textes wird von einem Muttersprachler überprüft und gegebenenfalls korrigiert.

Welche Arten von Lektorat brauchst du also wirklich? Hier sind meine Tipps:

Meiner Meinung nach sind Lektorat und Korrektorat extrem wichtig, um ein gutes Buch zu schreiben und auf den Markt zu bringen. Natürlich sind ausgebildete Lektoren und Lektorinnen das Optimum. Da jedoch nicht alle Selfpublisher die finanziellen Ressourcen dafür haben, gebe ich dir dazu 

3 wertvolle Tipps:

      1. Arbeite mit Testlesern! Lass dein Manuskript von fremden Personen lesen, die genau zur Zielgruppe deines Buches zählen, und bitte sie um ein ehrliches Feedback. Diese Testleser kannst du nach der Veröffentlichung deines Buches auch gleich um Rezensionen bitten. 

      2. Verlasse dich beim Korrektorat keinesfalls auf deine eigenen Korrekturen. Selbst eine Einser-Matura / ABI in Deutsch garantiert dir kein fehlerfreies Manuskript. Glücklicherweise gibt es im digitalen Zeitalter jede Menge Online-Ressourcen fürs Schreiben, für Grammatik- und Rechtschreibkontrolle. Allerdings sind auch diese nicht fehlerfrei. 

        3. Ideal für Selfpublisher ist es, Deutschlehrer:innen in der Familie oder im Freundeskreis zu haben und diese mit dem Korrekturlesen zu betrauen. Sie haben ein trainiertes Auge – wer findet Fehler besser als sie?!😉

Fazit

Hinter jeder großen Autorin und jedem Autor steht mindestens ein Lektor, ein geduldiger Kritikpartner und vielleicht auch ein Schreibcoach. Sogar Redakteure engagieren andere Redakteure, um ihren Text zu verbessern! Denn der Blick von außen ist immer eine große Hilfe.

Investiere deshalb ins Lektorat und Korrektorat. Vermeide Tippfehler, schlechte Grammatik, Lücken in der Handlung und inkonsistente Charaktere. Sorge dafür, dass dein Buch fehlerfrei und schlüssig – und somit angenehm zu lesen – ist.  

 

Schreib mir, wenn du Unterstützung brauchst.

Deine Marie

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